Samtgemeinde Elm-Asse

Rettung aus Rübenroder

Winnigstedt. Die Sirenen ertönten am Freitagabend in Winnigstedt und Roklum. Das Alarmstichwort war: „Hilfeleistung bei einem Unfall während Rodearbeiten auf einem Feld zwischen Winnigstedt und Roklum“. Diese Feuerwehren wurden alarmiert, um eine verunfallte, regungslose Person, die bei Arbeiten an dem fünf Meter hohen Rübenroder in den sogenannten Bunker abstürzt war, zu retten. Besonders beindruckend war die schnelle Ausrückzeit. Gerade mal drei Minuten hat es gedauert, bis beide Feuerwehrautos ausrückten. In der Dunkelheit war der Rübenroder fast gar nicht zu erkennen, dennoch fanden die Feuerwehrmitglieder schnell und sicher den Einsatzort in der Gemarkung. Das Rodefahrzeug, von der Rodegemeinschaft Schladen zur Verfügung gestellt, wurde an der Mitte eines Rübenhaufens abgestellt. Die vorhandene Schwierigkeit lag unter anderem darin, diese Person aus dem Bunker zu retten. Der normale Zugang über die Leiter zum Bunker war schwierig und eine Rettung daher nicht möglich. Da die Person keinen eigenen Beitrag zur Rettung leisten konnte, musste daher ein alternativer Rettungsweg hergestellt werden. In sehr kurzer Zeit war auch die Nachbarfeuerwehr Roklum vor Ort. „Zu dem Rüberbunker ist kein gesonderter Zu- oder Rettungsweg vorhanden“, teilte Ottmar Pfaue, Geschäftsführer der Rodegemeinschaft Schladen, auf dem Rübenfeld mit. „Eine Rettung der Person ist daher nur möglich über das Förderband, oder nach oben heraus über den Bunker hinweg mit der Drehleiter einer Feuerwehr, mit einem Teleskoplader oder Höhenretter“, teilte Uwe Faulborn, Einsatzleiter dieser Übung, mit. Die knapp 30 Kameraden und Kameradinnen mussten zur Bergung der Person auf dem Förderband eine Menschenkette bilden, um die verunfallte Person mit Trage über das Band zu retten. Hierfür konnte der von Eike Herweg zur Verfügung gestellte Teleskoplader genutzt werden. Dieser wurde so platziert, dass dieser als „Fahrstuhl“ des Verletzten genutzt werden konnte. Nicht nur die Rettung der verunfallten Person war als Arbeitsauftrag vorhanden, sondern auch die Suche des Unfallmelders, der während des Szenarios auf einmal verschwunden war. Die unter Schock stehende Person konnte den Notruf noch absetzen und versteckte sich in der Dunkelheit auf dem Feld. „Eine Menschensuche wurde daraufhin durchgeführt, die gesamte Einsatzstelle musste ausgeleuchtet werden“, teilten die Übungsplaner Henning Oppermann und Patrick Melzer mit, die den Übungsablauf erarbeitet hatten. Es wurden keine zusätzlichen Kräfte alarmiert, damit vorhandenes Material und Improvisationskunst und Erfahrung zur Abarbeitung dieser Gesamtlage genutzt wurde. Ein herzlicher Dank gilt der Rodegemeinschaft für die zur Verfügungstellung des Rübenroders, der normalerweise 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche in Betrieb ist. Die Mitarbeiter arbeiten im Schichtbetrieb, um die Zeit optimal zu nutzen. „Fünf Mitarbeiter sind daher durchgängig auf der Maschine unterwegs, um die Felder der 35 Mitglieder der Rodegemeinschaft abzuarbeiten“, war in dieser Runde zu hören. Ottmar Pfaue war begeistert von der Übung und merkte nach der Übung glücklich an, dass es wichtig sei, solche Ernstfälle zu erproben. „Es ist gut zu wissen, dass die Kameraden der Feuerwehr Experten bei ihrer Arbeit sind“,lobte er. Diese strahlten mit dem ruhigen Ablauf nicht nur Professionalität aus, sondern verhielten sich, wie erwartet, exakt. „Die Übung ist wie geplant gelaufen und war nach gut 90 Minuten beendet“, berichtete Patrick Melzer. „Für mich war es eine neue Erfahrung, einmal nicht bei der Übung als Feuerwehrmann dabei zu sein, sondern dieses Mal als Beobachter und Planer auf die Dinge zu achten, die alle optimal liefen.“ Text&Foto FF Winnigstedt