Samtgemeinde Elm-Asse

Große Solidarität in Klein Denkte

Kurzes Innehalten während des Ausladens im Großen Zimmerhof mit (von links): Christoph Rieger (Vorsitzender des Fördervereins), Susanne Smyzek, Klein Denktes Ortsbrandmeister Christian Thies, Lothar Kolmsee (stellvertretender Brandabschnittsleiter Ost), Lena Wistuba, Schriftführer Andreas Kiehne (Förderverein) und Juliane Liersch, Leiterin im Eberts Hof des DRK-Kreisverbandes. Foto: DRK

Der Ort Klein Denkte hat knapp 500 Einwohner – 72 von ihnen sind Mitglied im rührigen Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr. Dass in dieser Gruppe ein großer Sinn für die Gemeinnützigkeit herrscht, bewies eine Abordnung von vier Klein Denktern: Sie luden kistenweise Spenden vor dem Eberts Hof aus, dem Tafelladen des DRK-Kreisverbandes Wolfenbüttel. “Hier geht es erstmal um Sachen im Wert von 1000 Euro”, erklärte Christoph Rieger, der Vorsitzende des Fördervereins. Für den Januar versprach er eine weitere Großspende. “Wir wollten nicht jetzt im Lockdown und vor Weihnachten die Regale leerkaufen.”

Das Geld stammt aus einem bemerkenswerten Spendenaufruf, den Feuerwehr und Förderverein an die Bevölkerung von Klein Denkte gerichtet hatten. “Liebe Klein Denkter”, hieß es da, “zum Glück gab es in diesem Jahr nicht viele Brände zu löschen, aber ,schützen’ gehört auch zu den Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr.”

Vor diesem Hintergrund lag einerseits ein Merkblatt mit Corona-Regeln bei. Andererseits riefen die Absender dazu auf, jenen Menschen zu helfen, “für die das Leben besondere Hürden aufgestellt hat”. Explizit wurde die DRK-Tafel Wolfenbüttel als Empfänger genannt, und die Feuerwehr machte gleich den ersten Schritt: “Wir haben beschlossen, in diesem Jahr einen Teil des Geldes, das eigentlich für unser Jahresabschluss-Essen geplant war, an die ,Wolfenbütteler Tafel’ zu spenden.”

Es sind schon mehr als 1300 Euro zusammengekommen. “Aber es wird noch mehr”, freute sich Ortsbrandmeister Christian Thies, “denn es kommt immer noch Geld aufs Konto.” Offenbar wurden Feuerwehr und Förderverein vom gewaltigen Rücklauf aus dem Dorf überrascht: “Die Klein Denkter sind der Hammer!”, befand Christoph Rieger. “Wir hatten nicht mit so einer Wahnsinns-Resonanz gerechnet.”

Und so hatten alle viel zu tun, um die Spenden in Eberts Hof zu bringen. Dessen Leiterin Juliane Liersch freute sich mit ihrem Team über Lebensmittel, Hygieneartikel und weihnachtliches Gebäck, das in den nächsten Tagen an bedürftige Menschen verteilt wird. “In diesem Jahr ist die Spendenbereitschaft der Bevölkerung nochmal gestiegen”, lobte sie. Die Corona-Krise habe wohl dazu beigetragen, dass ein großer Teil der Gesellschaft näher zusammengerückt sei. “Die gegenwärtige Solidarität ist wirklich beeindruckend.”