Gemeinde Schladen-Werla

Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Hornburg

Vor kurzem hatte Hornburgs Ortsbrandmeister Wolfgang Hesse zur Hauptversammlung eingeladen. Er begrüßte die anwesenden Mitglieder sowie als Ehrengäste Kreisbrandmeister Tobias Thurau, Abschnittsleiter West Florian Graf, den stellvertretenden Gemeindebandmeister Peter Bartels, den Bürgermeister der Einheitsgemeinde Schladen-Werla Andreas Memmert, die Leiterin des Ordnungsamts Jennifer Naue, den Bürgermeister der Stadt Hornburg Marc Samel, den Feuerwehrausschuss-Vorsitzenden Nils Beckmann, den stellvertretenden Ortsbürgermeister und zweiten stellvertretenden Vorsitzenden der CDU-Gemeinde-Fraktion Henning Rabe sowie die Ratsmitglieder Bernward Köbbel, Tobias Schliephake und Sven Hagemann. Außerdem begrüßte er Tanja Perschke von der Sparkasse Hildesheim-Goslar-Peine, Henrik Brase als Vorgänger von Jennifer Naue und Helmut Hohaus als Vertreter der Presse.

Nach Bekanntgabe der Tagesordnung folgte die Totenehrung. Zum Glück hat die Hornburger Wehr keine Verluste aus den eigenen Reihen zu beklagen, möchte aber der Kameraden aus Lienen, die bei einer Gasexplosion ums Leben kamen, der tapferen Kämpfern aus Australien und dem durch Prügelattacken verstorbenen Feuerwehrmann aus Augsburg gedenken.

Hesse gab unter dem Motto „Weiterentwicklung“ und dem Zitat „wer immer schon tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon war“, von Henry Ford einen Rückblick auf das vergangene Jahr 2019.

Mit dem gut besuchten Neujahrsempfang und dem erstmals ohne Ortsbrandmeister und Stellvertreter durchgeführten Wintervergnügen, was sehr gut klappte, begann das Jahr gesellig. Seit rund einem Jahr stellte man die Organisation komplett auf das Programm Feuer-On um. Man schulte die Mannschaft ausgiebig im Bereich Absturzsicherung, unternahm Begehungen der Clemensschule und der DRK-Sozialstation, unterstützte beim Landesvorentscheid der Leistungsvergleiche im Landkreis Wolfenbüttel und nahm die Brandmeldeanlage der Firma Sattler Media Press in Betrieb. Außerdem wurde das Landeszeltlager der Jugendfeuerwehr Landkreis Harz unterstützt, das Osterfeuer durchgeführt und man beschaffte neue Softshelljacken für die Kameraden. Für die Öffentlichkeitsarbeit und Kameradschaftspflege besuchte die Hornburger Feuerwehr außerdem viele Jubiläen und Veranstaltungen.

Auch im Kommando der Wehr gab es wieder einige Veränderungen.

Henry Heldt löste Falk Reppin als Gerätewart ab. Kevin Fricke ist anstelle von Michel Krzywinski einer der Gruppenführer, den Posten der Sicherheitsbeauftragten übernimmt nach Ralf Krabel und Carsten Köchy Daniela Bloch. Carsten Köchy übernimmt nach 26-jähriger Amtszeit die Position von Thilo Linke als stellvertretender Ortsbrandmeister und auch Heinz Schulze übergibt sein Amt als langjähriger Kassenwart an Falk Reppin.

Insgesamt hatte die Feuerwehr Hornburg  55 Einsätze im Jahr 2019 zu bewältigen, die sich in elf Brände, fünf Brandsicherheitswachen und 37 technische Hilfeleistungen sowie zwei Fehlalarme aufteilen. Die aktiven Kameraden leisteten 9.067 Dienststunden, was einen Durchschnittswert von 185 Stunden pro Mitglied ergeben würde. Die Feuerwehr Hornburg hat zurzeit 39 aktive Mitglieder, davon zehn Frauen.

Hesse erläuterte weiter, dass wieder viele Lehrgänge besucht wurden und man auch stolz darauf ist, dass einige Kameraden auch zusätzlich überörtliche Aufgaben auf Gemeinde- und Kreisebene übernehmen. Er dankte dafür allen Kameraden, besonders aber Dieter Peggau für die Organisation, Koordinierung und Pflege im Bereich Atemschutz und Herny Heldt, Falk Reppin und Michel Krzywinski für die geleistete Arbeit und die Pflege an Fahrzeugen und Ausstattungen.

Ein großes Thema ist auch immer noch die Fahrzeugbeschaffung der Feuerwehr Hornburg. Hierzu erklärte der Ortsbrandmeister, dass der erste Teil nun endlich geschafft sei. Das neue HLF20 wird vom 9 bis 11. März abgeholt. Die offizielle Übergabe wird dann am 18. April 2020 stattfinden. Leider waren durch wenige Angebote und unerwartete Kostenveränderungen die Kraftanstrengungen zum zweiten Fahrzeug größer als erwartet. Immer wieder musste hier das Konzept für das neue LF10 angepasst und alles dem Rat vorgelegt und abgesegnet werden. An dieser Stelle einen großen Dank an die Verwaltung, allen Ratsmitgliedern und an Andreas Memmert. Auch der Zustand des Bundfahrzeuges LF 16 ist leider nicht so toll. Es sind aber alle bemüht, an den Stellschrauben zu drehen. Diese Entscheidung liegt aber nicht in den eigenen Reihen. Man wird sehen was die Zeit bringt.

Hesse dankte nochmals allen Ratsmitgliedern, der Verwaltung, dem Führungsduo Daniel Zalesinski und Peter Bartels, Tobias Thurau und Florian Graf und allen Mitgliedern, Unterstützern und Spendern. Allesamt sind laut Hesse immer kompetente Gesprächspartner, die ein offenes Ohr haben. Ohne jeden einzelnen wäre die Hornburger Wehr heute nicht da, wo sie ist. Auch in Zukunft möchte Hesse die Feuerwehr weiterentwickeln. „Es geht nicht immer alles gleich, aber die letzten Jahre haben gezeigt, dass wir schon sehr viel gemeinsam erreicht haben“, sagte Hesse. Er betonte besonders die geleisteten Stunden allein von Dennis Meyer und Henry Heldt, die mit ihm zusammen an die 800 Stunden verzeichnen. Persönlich beeindruckt war er zudem davon, dass das Wintervergnügen ohne „Chefs“ so toll organisiert war und die Beteiligung der Feuerwehr an seiner eigenen Hochzeit. Hesse bekundete, im Urlaub Gänsehaut bekommen zu haben, als der Ratsbeschluss für die Umsetzung des Fahrzeugkonzepts durch war. Sehr gerührt dankte er seiner Mannschaft für das persönliche Geschenk an ihn und P. Bartels für die investierte Zeit in die Fahrzeugbeschaffung. Er schloss seinen Bericht mit den Worten „Gott zur Ehr‘, dem nächsten zur Wehr“.

Unter dem Motto „Wenn wir wollen, dass es so bleibt wie es ist, muss sich alles ändern“, brachte der Ortsbrandmeister ein weiteres Herzensthema auf den Tisch. Die Freiwillige Feuerwehr Hornburg hat sich nach reichlicher Überlegung im Kommando dazu entschieden, den Vorschlag zu Gründung einer Kinderfeuerwehr abstimmen zu lassen. Ziele sind hierbei die Mitgliedergewinnung unterhalb der Jugendfeuerwehr und vielleicht auch über die Eltern einige aktive Kameraden zu gewinnen. Ein großer Dank geht an dieser Stelle an Lasse Karlson für die Informationsbeschaffung und die Organisation des Treffens mit dem Kreisjugendfeuerwehrwart Torsten Horney und der Kreiskinderfeuerwehrbeauftragten Anja Lassmann. Auch gibt es für die Zukunft die Idee über eine Kontaktaufnahme mit der Clemensschule im Rahmen des Unterrichts und der Brandschutzerziehung weitere Kinder für die Kinderfeuerwehren der Gemeinde zu begeistern.

Im Mai wird ein Tag der offenen Tür mit Bezug auf die Kinderfeuerwehr stattfinden, im Juli dann der formale Gründungsakt. Nachdem sich die Versammlung zur Gründung entschied gab es anschließend die Wahlen zur Führung der Kinderfeuerwehr. Als Kinderfeuerwehrwartin schlug das Kommando Daniela Bloch vor. Auch Lasse Karlson ließ sich zur Wahl aufstellen. Auf Wunsch wurde eine geheime Wahl durchgeführt. Bei 32 Stimmberechtigten ergab sich folgendes Ergebnis. Lasse Karlson sechs Stimmen, Daniela Bloch 24 Stimmen, zwei Stimmen waren ungültig. Somit ist Daniela Bloch neue Kinderfeuerwehrwartin. Als Stellvertreter schlug das Kommando Bernhardt Wölfer vor. Auch für diese Position ließ sich ein Gegenkandidat aufstellen; Patrick Söhlke. Zur großen Überraschung wurde auch hier der Wunsch auf eine geheime Wahl geäußert. Patrick erhielt sechs Stimmen, Bernhardt 23 Stimmen, drei Stimmberechtigte enthielten sich. Somit steht nun Bernhardt Wölfer als stellvertretender Kinderfeuerwehrwart fest. Das weitere Team um das neue Führungsduo der Kinderfeuerwehr ist in nächster Zeit in Planung.

Bericht Jugendfeuerwehrwart                  

Der Jugendwart Marvin Fricke berichtete von vielfältigen Aktivitäten der Jugendfeuerwehr, zum Beispiel von der Beteiligung an „Hornburg macht sauber“, dem Osterfeuer, dem Begleiten des Martinsumzugs, dem gemeinsamen Kekse backen im Gerätehaus sowie nach zweijähriger Pause vom traditionellen Sommerzeltlager in der ehemaligen Reiterkuhle auf dem Iberg. An dieser Stelle dankte der Jugendwart nochmals dem Rewe-Markt in Schladen sowie den Firmen Wallat und LSW. Auch im nächsten Jahr will man wieder voll durchstarten und viele Aktivitäten unternehmen. Der Jugendfeuerwehr gehören derzeit 15 Jugendliche, davon neun Mädchen, an. Die Dienstbeteiligung lag im Durchschnitt bei 82 Prozent. Die Jugendfeuerwehr hat insgesamt 2.958 Dienststunden geleistet.

Nach der Entlastung des Kassierers wurde Bodo Meyer mit einer Enthaltung zum neuen Kassenprüfer gewählt.

Bericht Gemeindebrandmeister

Anschließend gab der stellvertretende Gemeindebrandmeister Peter Bartels seinen Jahresbericht ab, in dem er sich für die Einladung bedankte und die Arbeit der Wehr würdigte.

Er erwähnte die Leistungsvergleiche bei denen Gielde und Wehre den ersten und zweiten Platz belegten und es einen tollen Kameradschaftsabend gab. (Dank an die Gemeinde für die finanzielle Unterstützung). Eine super Arbeit leisteten auch die von den Ortswehren gestellten Scouts bei dem Landesvorentscheid in Wolfenbüttel. Hierfür wird es im März noch eine Dankesfeier geben. Im Bereich der Ausbildung des Truppmann II freut man sich, dass alle Teilnehmer bestanden haben. Es folgten Zahlen und Fakten von geleisteten Stunden und absolvierten Einsätzen der Gemeindefeuerwehren. Zu den Einsätzen 2019 zählen insgesamt 52 Brände, 94 technische Hilfeleistungen, 17 sonstige Einsätze und Gott sei Dank keine Großschadenlage. Zurzeit sind in der Gemeinde 242 Feuerwehrleute aktiv. Bartels erklärte, auch wenn einige Fehlalarme gerade im Bereich Heimrauchmelder zu verzeichnen waren, rücke die Feuerwehr lieber einmal mehr als einmal zu wenig aus. Man ist froh, wenn Bürger die Heimrauchmelder ernst nehmen und zum Telefonhörer greifen. Für die Zukunft freut sich Bartels auf die Gründung der Kinderfeuerwehr in Hornburg, auf eine große Gemeindeübung, die in diesem Jahr geplant ist, sowie die 125 Jahre Feier der Freiwilligen Feuerwehr Werlaburgdorf.

Bericht der Verwaltung der Einheitsgemeinde Schladen-Werla

Der erste Satz des Bürgermeisters der Einheitsgemeinde Schladen-Werla Andreas Memmert war: „Gewalt gegen Einsatzkräfte? Geht gar nicht!“. Er nannte Beispiele wie den Silvester-Abend in Hornburg, wo die einrückenden Kräfte und Fahrzeuge mit Böllern beworfen wurden und einen Einsatz an der Autobahn Schladen-Nord, wo einfach Absperrungen umfahren wurden. Man werde sich das nicht bieten lassen, so etwas wird konsequent strafrechtlich verfolgt. Memmert erläuterte außerdem das uns der Klimawandel fest im Griff hat. So nannte er rückblickend das Hochwasser 2017, die Trockenheit mit vielen Flächenbränden 2018/2019. Wir werden in Zukunft viel zu tun haben. Mit Freude berichtete er weiter, dass wir Zuwachs bekommen. Man wird demnächst drei neue Baugebiete in der Gemeinde eröffnen. In Hornburg sind sehr viele Häuser verkauft worden. Es folgte, um es mit seinen eigenen Worten zu sagen, eine „Liebeserklärung“ an die Feuerwehren. Diese spielt, was viele nicht sehen, eine sehr große gesellschaftliche Rolle. Seien es die Umzüge, Schützenfeste, das Wintervergnügen oder Brandsicherheitswachen bei Veranstaltungen. Memmert freut sich über so viel Engagement der Kameraden, für alles was neben der eigentlichen Feuerwehrarbeit ehrenamtlich geleistet wird.

Es folgten Grußworte geladener Gäste bei denen sich der Feuerwehrausschussvorsitzende Nils Beckmann und der Ortsbürgermeister Marc Samel zu Wort meldeten. Sie dankten allen für die geleistete Arbeit.

Auch Kreisbrandmeister Tobias Thurau sprach seine Grußworte aus. Mit einem Lachen sagte er, es könnten seine letzen sein. Gemeint war damit, dass seine Amtszeit ausläuft. Seit mittlerweile sechs Jahren steht er als Kreisbrandmeister seinem Mann und setzt sich mit all seiner Kraft für die Feuerwehren ein. Thurau sagt, er hat viel Freude dabei und handelt nach bestem Gewissen um immer das Beste herauszuholen. Er würde sich gerne wieder aufstellen lassen und sich auch weiterhin unter anderem für neue Fahrzeugbeschaffungen einsetzen.

Übernahme, Beförderungen, Ehrungen

Unter dem Punkt 11 der Tagesordnung konnten anschließend Heidi Wölfer aus der Jugendfeuerwehr, Martina und Aaron Görlich aus einer Wolfenbütteler Feuerwehr sowie Florian Heinz und Leon Meyer als Quereinsteiger in die aktive Einsatzabteilung aufgenommen werden. Die Feuerwehranwärterin Daniela Bloch und die Feuerwehranwärter Jamie-Lee Shane Pelka und Johannes Meyer wurden zur Feuerwehrfrau/-mann befördert, Lasse Karlson wurde zum Oberfeuerwehrmann, Carsten Köchy bekam die Beförderung zum Löschmeister und Dennis Meyer wurde zum Hauptlöschmeister.

Helge Reinecke bekam eine kleine Ehrung für die über zehnjährige Organisation der Feuerwehrfahrten. Die Mitreisenden sind immer wieder begeistert. Als Geschenk für die jahrelangen Planungen und die super Betreuung der Gäste bekam er einen Laptop überreicht, der ihm das Planen in Zukunft erleichtern soll.

Es folgten zwei weitere besondere Ehrungen. Henning Peters und Andreas Memmert wurden für 40-jährige Zugehörigkeit in der Feuerwehr geehrt. Traurig, aber verdient, gab es auch zwei Verabschiedungen. Nach drei Ortsbrandmeistern und über 22 Jahren Amtszeit als Kassierer gibt Heinz Schulze seinen Posten an Falk Reppin ab. Und auch Thilo Linke kann eine beachtliche Amtszeit von 26 Jahren als stellvertretender Ortsbrandmeister vorweisen. Er arbeitete sogar mit vier Ortsbrandmeistern Seite an Seite zusammen. Thilo Linke hielt hier noch eine kleine Abschiedsrede, in der er sich für die tolle Zeit bedankte und seinem Nachfolger als stellvertretender Ortsbrandmeister Carsten Köchy alles erdenklich Gute wünschte.

Anschließend wurden noch viele Themen im zwangslosen Rahmen besprochen und man ließ den Abend gemütlich ausklingen.

Text/Fotos: Pressewartin Luisa Schneemilch