Samtgemeinde Sickte

Fünf neue Defibrillatoren und eine Wiederbelebungspuppe in Betrieb genommen

Dank Förderungen und Spenden sind die First Responder Einheiten aus Dettum, Erkerode, Evessen, Sickte und Volzum (Samtgemeinde Sickte) bestens für die Zukunft ausgestattet

Sickte. „Unsere First Responder Einheiten – ausgestattet mit Notfallrucksack samt Defibrillatoren und bestens vorbereitet durch regelmäßige Weiterbildung – stellen wesentliche, zusätzliche Akteure innerhalb der Rettungskette zwischen der Laien-Ersten-Hilfe und dem professionellen Rettungsdienst dar!“ So begrüßte Leon Fischer, stellvertretender Ortsbrandmeister aus Volzum, am 20. März 2023 knapp 50 Anwesende aus Reihen der Verwaltung, Politik, Wirtschaft und den Feuerwehr-Einheiten zur feierlichen Abendveranstaltung in der Feuerwache Sickte.

Bereits seit 2015 betreiben und finanzieren die jeweiligen Fördervereine in Zusammenarbeit mit ihren Ortsfeuerwehren die First Responder mit nur einem Ziel: schnelle, direkt bereits im Ort befindliche medizinische Hilfe im ländlichen Raum vorhalten, die im Einsatzfall das sogenannte therapiefreie Intervall zwischen Notfallereigniseintritt bis zum Eintreffen des ersten Rettungsmittels möglichst kurzhalten und adäquate Notfallversorgung im Sinne der lebensrettenden Maßnahmen sicherstellen soll.

In den vergangenen zwölf Monaten bündelten alle Einheiten ihre Kräfte, um zwei großen Herausforderungen gemeinsam entgegenzutreten: Zuerst galt es für die Einheiten neue Defibrillatoren zu beschaffen, weiter musste sich über ein neues Aus- und Weiterbildungskonzept nach der pandemiebedingten Pause Gedanken gemacht werden. Investitionen von in Summe rund 17.000 Euro in fünf neue Defibrillatoren und einer Wiederbelebungspuppe samt Zubehör wurden getätigt.

„Beschaffungsmaßnahmen in einem solchen Volumen können die Fördervereine der Feuerwehren kaum allein stemmen. Umso mehr freut es mich, dass auf Förderungen unter anderem auch der regionalen Stiftung Zukunftsfonds Asse und auf eine große Spendenbereitschaft der ansässigen Unternehmen und Bevölkerung zurückgegriffen werden konnte“ führte Marco Kelb, Samtgemeindebürgermeister und Vertreter des Stiftungsrates Zukunftsfonds Asse aus. Neben der öffentlichen Förderung der Defibrillatoren-Beschaffung durch die Stiftung Zukunftsfonds Asse konnten weiterhin Fördergelder für die Übungspuppen-Beschaffung durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt bezogen werden.

Darüber hinaus riefen alle Einheiten unter dem Motto „Gemeinsam. Leben. Retten.“ in der vergangenen Weihnachtszeit zu Spenden auf. Fischer: „Ein riesiges Dankeschön im Namen aller Einheiten für die Förderungen und eine unglaublich gewaltige Spendenbereitschaft hier in unserer Region!“ Neben großzügigen Unternehmensspenden der Öffentlichen Versicherung Braunschweig, der Volksbank BraWo und der Elm-Apotheke Sickte konnten die Einheiten über 40 Einzelspenden von Bürgerinnen und Bürgern entgegennehmen. „Jede noch so kleine Spende, jeder Euro kam an und wurde sinnvoll für die Ausstattung und den Betrieb der First Responder zur Lebensrettung in Notlagen investiert“, fasste Jürgen Ebers, stellvertretender Gemeindebrandmeister, zusammen.

Mit Hilfe der neuen Defibrillatoren der Firma Corpuls, welche nun vollständig kompatibel zu den Geräten des lokalen Rettungsdienstes sind und die bisherigen, vom Hersteller abgekündigten Geräte ersetzen, können Patienten vom Einsatzort bis zur Notaufnahme des Krankenhauses durchgehend therapiert werden, ohne Elektroden austauschen oder neu kleben zu müssen. Die neuen Trainingsmöglichkeiten mit einer Übungspuppe, welche besonders zur Simulation der Atemwegsicherung dient, werden in regelmäßigen lokalen und ortsübergreifenden Fallbeispiel- und Stationsübungen ausgestaltet.

Besonders bei kritischen Herz-Kreislauf-Vorfällen, wie zum Beispiel einem Stillstand oder Herzkammerflimmern, rettet das schnelle und qualifizierte Eingreifen der Einheiten Leben. „Statistisch gesehen verdoppelt bis verdreifacht sich die Überlebenswahrscheinlichkeit eines Kammerflimmern-Patienten unter Wiederbelebungsmaßnahmen im gemeinsamen Einsatz mit einem Defibrillator auf über 50 Prozent. Mit den neuen Defibrillatoren und Übungsmöglichkeiten heben wir die Arbeit unserer First Responder auf ein neues, noch professionelleres Level. Dies haben wir als eine Feuerwehrgemeinschaft und dank vieler externer Unterstützung geschafft. Darauf sind wir stolz und vor allem unendlich dankbar”, hielt Fischer abschließend fest.

Im Anschluss folgten unter anderem Grußworte von Samtgemeindebürgermeister Marco Kelb, der sich bei allen Feuerwehren und deren First-Responder-Einheiten bedankte. „Es sind manchmal wahrlich keine einfachen Einsätze und die psychische Belastung spielt ebenfalls eine Rolle.“ Ebenfalls dankte Kelb Leon Fischer, der viele „Töpfe“ ausgeschöpft hat und sich mit um die Beschaffungen gekümmert hat.

Im weiteren Verlauf des Abends fand die erste technischen Geräteeinweisungen aller Mitglieder und Interessierten statt. Mit einem gemütlichen Beisammensein klang die Abendveranstaltung aus.

Im Anschluss an die Feierstunde erhielten alle Einheiten – hier die Gruppen aus Sickte und Dettum – eine technische Einweisung im Umgang mit den neuen Defibrillatoren und der Wiederbelebungspuppe.
Aufmerksam hörten die Gäste dem Vortrag über die in den letzten Monaten getätigten Beschaffungsmaßnahmen zu.
Stellvertretender Gemeindebrandmeister Jürgen Ebers unterstrich die Wichtigkeit und Relevanz der First- Responder-Einheiten im ländlichen Raum und so auch in der Samtgemeinde Sickte.
Marco Kelb, Samtgemeindebürgermeister und Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung Zukunftsfonds Asse, dankte sowohl für die Organisation und Durchführung der Beschaffungen als auch für die große Förder- und Spendenbereitschaft.