Gemeinde Cremlingen

Familienfeier endet mit Verpuffung in der Küche – Großübung in Volzum

Schwarzer Rauch und dichter Qualm dringen aus einer Wohnscheune in der Straße „Im Dorfe“ in Volzum. Kurz darauf hört man Hilfeschreie. Bewohner rufen, dass es brennt. Eine Person ist bereits in Panik aus dem Fenster gesprungen. Ein dramatisches Szenario spielte sich am Dienstagabend, dem 11. Juni 2019 auf dem Hof der Familie Himstedt ab. Aber keine Sorge. Alles nur eine Großübung der Feuerwehren der Samtgemeinde Sickte und des Rettungsdienstes.

Um kurz vor 18 Uhr wurden die Ortsfeuerwehren Volzum, Sickte und Apelnstedt sowie die Örtlichen Einsatzleitungen aus Sickte und Cremlingen alarmiert. Kurz darauf trafen auch schon die ersten Einsatzkräfte ein. Eine Person wurde vor dem Gebäude aufgefunden. Diese wurde umgehend erstversorgt und anschließend betreut. Eine andere Anwohnerin drohte ebenfalls aus dem Fenster zu springen. Auch diese wurde von den ersteintreffenden Kräften betreut und beruhigt. Da es sich um mehrere Verletzte Personen handelte, führte der Einsatzleiter und Ortsbrandmeister Frank Meier eine Stichworterhöhung auf „F2-ML-Feuer mit Menschenleben in Gefahr“ durch und ließ er den „ManV 7 – Massenanfall Verletzter“ auslösen.

Dadurch veranlasste die IRLS (Integrierte-Regionalleitstelle in Braunschweig), nach der Alarm- und Ausrückeordnung, eine Alarmierung der Ortsfeuerwehr Dettum. Ebenfalls wurden mehrere Rettungs- und Krankentransportwagen hinzugezogen. Währenddessen stand die weitere Menschenrettung im Vordergrund. Gleichzeitig waren mehrere Atemschutzgeräteträger im Gebäude um die Verletzten zu Retten. Schnell konnten diese ausfindig gemacht und aus dem „brennenden“ Gebäude ins Freie gebracht werden. Danach wurden diese dem Rettungsdienst übergeben und versorgt. Auf dem Hof und im Gebäude waren außerdem mehrere Übungsbeobachter unterwegs, die die Abläufe unter die Lupe nahmen.

Der stellvertretende Ortsbrandmeister aus Volzum Leon Fischer hatte diese Übung im Vorfeld geplant und ausgearbeitet. Eine kleine Premiere war es, das die realistische Notfalldarstellung des Malteser Hilfsdienstes aus Braunschweig mit vor Ort war und dadurch für reale Bedingungen sorgte. Im Vorfeld wurde sich geschminkt und die Kleidung auf Brandverletzungen präpariert. Ebenfalls mit dabei war die Drohnengruppe des Malteser Hilfsdienstes, die den Übungsablauf aus der Luft beobachteten. Diese Aufnahmen dienen zur späteren Analyse der Übung. Nachdem alle Menschen ins Freie gebracht wurden und der „Brand“ gelöscht war, konnte man über Funk die Durchsage „Übungsende“ vernehmen. Die Übungsnachbesprechung fand an einem gesonderten Tag statt. Ein herzlicher Dank galt der Familie Himstedt, die ihren Hof und die Scheune als Übungsobjekt zur Verfügung gestellt hat. KHE