„Die Eier können nicht weg, weil sie im Knick sind“
Es wird geübt, wie sich in
verrauchten Räumen fortbewegt werden soll, wie eingeklemmte Fahrzeuginsassen
befreit werden. Es gibt Pumpenausbildung am hochtechnisierten
Hilfeleistungslöschfahrzeug. Regelmäßig trainieren Feuerwehrleute den
Ernstfall, der jederzeit eintreten kann. Doch was tun, wenn es um Eier geht?
Mitglieder der Gruppe 2-1 der Ortsfeuerwehr Wolfenbüttel standen während ihres
Gruppendienstes vor einem Eier-Problem. Bitte was, Eier? Ja, ganz genau. Die
von Gruppenführer Dirk Steffens gestellte Aufgabe schien zunächst fast
unlösbar. Als erstes gab es eine leichtere Aufgabe mit nur einem Ei. Die zweite
Variante glich jedoch einem Überraschungs-Ei. Zwei Hühnereier sollten vom
Asphalt des Parkplatzes „Am Exer“ auf das Fahrzeugdach eines
Tanklöschfahrzeuges kommen. „Ohne, die Eier mit den Händen zu berühren und sie
zu beschädigen“, gab Steffens vor. Erschwerend kam noch hinzu, dass die Eier in
einem Kreis aus Saugschläuchen lagen und dieser nicht betreten werden durfte.
„Bei dieser Aufgabe ist Teamarbeit gefragt und das war der wesentliche
Bestandteil dieser Aufgabe“, so der Gruppenführer, „zum Eier-Transfer sollte
die Beladung beider Tanklöschfahrzeuge genutzt werden“.
Für Jessica Strömel, Mareike Wolf, Lea Hartlich, Dirk Meyer, Mark Hohensee,
Dennis Nowicki, Sven Dieter Scholz, Matthias Hartlich, Nils Vollmer, Tobias
Stein und Mark Steffens von der Gruppe 2-1 galt es nun, gute Ideen zu sammeln
und Zärtlichkeit gegenüber der Eier walten zu lassen. Das Problem, an die Eier
heranzukommen, lösten die Feuerwehrleute einfach: mit Hilfe von
Steckleiterteilen und B-Schläuchen als Podest. So erreichten sie innerhalb
weniger Minuten die beiden Eier auf dem Asphalt. Die Anweisung des
Gruppenführers, „nicht mit den Händen anfassen“, immer im Hinterkopf. Dem kamen
alle auch nach, genutzt wurden zwei Schlauchhalter als Tragehilfe. Bei der
ersten Variante machten sich die Feuerwehrleute die Größe ihres
Gruppenmitglieds Mark Steffens zu Nutze. Der 194 Zentimeter große Feuerwehrmann
wurde einfach in die Höhe gehoben und legte ein Ei auf das Fahrzeugdach. Nicht
wie eine Henne natürlich, sondern mit Hilfe des Schlauchhalters. Eierlegende
Feuerwehrleute gibt es auch nicht in Wolfenbüttel.
Die Zwei-Eier-Aufgabe beschäftigte die Feuerwehrleute umso mehr – der Weg auf
das Fahrzeugdach führte die Eier durch einen B-Schlauch. Zunächst bugsierten
die Mitglieder der Gruppe 2-1 sie in den Schlauch, dabei achteten sie darauf,
immer mit einem Knick zu arbeiten. So wurde vermieden, dass die beiden rohen
Eier zusammenprallten. Es bedurfte einiger Absprachen, allerdings oft lachender
Weise. „Die Eier können nicht weg, weil sie im Knick sind“, lautete nur ein
Satz des Abends. Mit viel Geschick gelang es den Einsatzkräften, die Eier durch
den Schlauch auf das Dach des Tanklöschfahrzeugs zu bekommen – ohne einen
Kratzer. Dirk Steffens zeigte sich zufrieden: „Feuerwehrleute haben es gelernt,
jede Aufgabe zu bewältigen. Auch solch ungewöhnliche Dinge, wie den
Eier-Transfer. Der Spaß kam jedenfalls nicht zu kurz.“
Text/Fotos: Stadtfeuerwehr-Presse-Team (Tobias Stein)