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Die Feuerwehren probten den Ernstfall – Anwohnerinteresse war groß

Der 11. Juni 2022 war für einige Ortsfeuerwehren der Samtgemeinde Baddeckenstedt ein spannender und lehrreicher Ausbildungs- und Übungstag, denn es fanden gleich zwei Alarmübungen statt.

Diese Übungen, die unter recht realistischen Bedingungen stattfanden, mussten aufgrund der Corona-Pause nun dringend wieder einmal durchgeführt werden.

Die erste Übung begann um 10.53 Uhr im Neubaugebiet Wachtekamp in Oelber a.w.W..

Die Alarmierung fand unter dem Stichwort B B 2- Brand mittel für die Ortsfeuerwehren Oelber, Binder, Rhene und Wartjenstedt statt, es handelte sich um einen Schuppenbrand und die Rauchsäule war für die anrückenden Kräfte sofort sichtbar. Vor Ort ergab sich zusätzlich, dass eine Person vermisst wird. Die Einsatzkräfte gingen unter schwerem Atemschutz vor, retteten die Person und löschten das Feuer. Im Nachhinein wurde gemeinsam besprochen, wie die Übung gelaufen ist und welchen Schwierigkeiten man sich ausgesetzt sah: die Löschwasserversorgung ist eine andere als die, die von den ortsfremden Feuerwehren erwartet wurde, die Zeiten bis zum Eintreffen am Einsatzort und bis zur Rettung der Person wurden besprochen und die Einsatztaktik.

Es fand sich hier und da noch Potential zur Verbesserung, aber für diesen Erkenntnisgewinn sind ja Übungen da.

Die interessierten Anwohner wurden über die „Werbebusse“ der Feuerwehren mittels Lautsprecherdurchsagen herzlich eingeladen, sich in einem angemessenen Abstand diese Übung anzuschauen und sich so über die Feuerwehrarbeit „live“ zu informieren.

Werbebanner und Informationsmaterialen wurden ausgegeben; die Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit war ebenfalls mit im Boot.

Den interessierten Kindern sowie den Erwachsenen erklärte der Gemeindebrandmeister Christian Harbich, was gerade geschieht und was die spannende Arbeit der Feuerwehr ausmacht.

Am Samstagnachmittag um 13.34 Uhr ertönten dann in den Ortschaften Sehlde, Baddeckenstedt, Heere, Rhene und Wartjenstedt erneut die Sirenen.

Es wurde ein Großeinsatz an der Reitsporthalle in Sehlde mit dem Einsatzstichwort B B 2Y – Brand mit Menschenleben in Gefahr – gemeldet. Die ersten Kräfte fanden beim Eintreffen an der Einsatzstelle folgendes Szenario vor: dichter Rauch quoll aus den Toren der Reitsporthalle, im Gebäude brannte es und dort befanden sich mehrere Personen; die Pferde waren bereits entlaufen.

Zum ersten Mal seit Bestehen wurde die Drohnengruppe mit dazu alarmiert ebenso wie das Presseteam.

Folgende Schwierigkeiten galt es bei dieser Übung zu meistern: Aufgrund der Lage der Reitsporthalle musste eine Wasserversorgung aus der Innerste über eine sogenannte lange Wegstrecke aufgebaut werden; das übernahm die Fachgruppe Wassertransport der Ortsfeuerwehr Heere. Es wurden acht Atemschutztrupps eingesetzt, das galt es zu koordinieren. Die allgemeine Koordination und Struktur ist an einer solch großen Einsatzstelle mit vielen verschiedenen Ortsfeuerwehren immer eine Herausforderung, weshalb auch die Örtliche Einsatzleitung froh über diese Übungsmöglichkeit war.

Alle zehn verletzten und anfangs vermissten Personen wurden gefunden und versorgt und sehr gut dargestellt von einem Statistenteam mit realistisch geschminkten und sehr gut geschauspielerten „Verletzungen“.

Beide Alarmübungen zeigten, dass sich die Einwohner auf die Leistungsbereitschaft der Feuerwehren verlassen können. Sie zeigen aber auch, dass Corona ein paar kleinere „Spuren“ hinterlassen hat.

Das Fazit alle Beteiligten lautet, dass es durch diese beiden Übungen einen maximalen Lerneffekt gegeben hat. Solche Alarmübungen sind unbedingt erforderlich, um das nötige Training für die anstehenden Ernstfälle zu gewährleisten. Zum anderen wollte man aber auch die öffentliche Aufmerksamkeit ein weiteres Mal darauf lenken, wie interessant und vielseitig die Arbeit der Feuerwehren ist und dass man dringend tatkräftige Unterstützung in Form von neuen aktiven Feuerwehrleuten braucht, um die immer größer werdenden Herausforderungen zu meistern.