Brandabschnitt West bei zwei Unfällen gefordert
Ein Lastkraftwagen (LKW) befuhr die Bundesstraße 6 aus Rhene kommend in Fahrtrichtung Baddeckenstedt. In der Ortsdurchfahrt Baddeckenstedt ereignete sich dann ein Unfall. Die Integrierte Regionalleitstelle (IRLS) alarmierte daraufhin die ersten Einheiten. Nur kurze Zeit später trafen die ersten Einsatzkräfte an dem Unfallort ein. Folgende Lage musste festgestellt werden. Ein mit Altbatterien beladener LKW hatte Teile seiner Ladung verloren. Etwa 80 Altbatterien lagen auf der Straße verteilt. Aus diesen Batterien lief Batterieflüssigkeit aus und verteilte sich auf einer Länge von circa 50 Metern. Der Einsatzleiter vor Ort merkte schnell, dass die Einheiten vor Ort nicht ausreichen und durch den Austritt der Batteriesäure weitere Spezialkräfte des Landkreises erforderlich waren. Daraufhin alarmierte die IRLS den Gefahrgutzug West des Landkreises Wolfenbüttel, den Fachzug Dekon/Mess des Landkreises, die Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) sowie weitere Ortsfeuerwehren der Samtgemeinde Baddeckenstedt. Als Erstmaßnahme wurde eine weitere Ausbreitung der Batterieflüssigkeit mittels Bindemittel verhindert. Trotz des schnellen Eingreifens konnte eine Ausbreitung der Batteriesäure in das Erdreich sowie in die Kanalisation nicht verhindert werden. Zahlreiche Feuerwehren sowie Führungskräfte aus dem Brandabschnitt West machten sich auf den Weg zum Unfallort. Auch der Rettungsdienst sowie die Polizei waren an der Einsatzstelle vertreten. Die Bundesstraße musste weiträumig abgesperrt werden. Da es sich bei Batteriesäure um einen ätzenden Gefahrstoff handelt, waren diese Schritte nötig. In Summe waren nun 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr mit circa 25 Fahrzeugen damit beschäftigt eine weitere Ausbreitung zu verhindern und die herabgefallenen Batterien zu sichern. Die eingesetzten Kräfte mussten dafür mit Atemschutz und in einem leichten Schutzanzug vorgehen. Unter den 100 Einsatzkräften der Feuerwehr befanden sich 45 Atemschutzgeräteträger sowie 10 Chemikalienschutzanzug-Träger. Auch das Umweltamt, die Wasserbehörde und weitere Fachkräfte wurden an der Einsatzstelle tätig. Eine Gefahr für die Bevölkerung hat zu keinem Zeitpunkt bestanden. Nach dem Eintreffen eines weiteren Lastkraftwagens wurden die bereits gesicherten Batterien durch die Feuerwehr in einen neuen Container geladen. Das ausgebrachte Bindemittel musste aufgenommen werden und im Anschluss waren noch umfangreiche Spülmaßnahme nötig, um die Batteriesäure zu verdünnen. Auch der Samtgemeindebürgermeister Herr Kubitschke kam zur Einsatzstelle und machte sich ein Bild von der Lage. Die Bundesstraße war für etwa 6 Stunden voll gesperrt. Noch während des Einsatzes kam es zu zwei weiteren Einsätzen in der Ortschaft. In einem ehemaligen Bahnwärterhäuschen sorgte ein Feuerwerkskörper für einen Entstehungsbrand, durch das schnelle Eingreifen konnte eine Brandausbreitung verhindert und der Einsatz schnell beendet werden. Im Anschluss informierte die Leitstelle über einen unklaren Geruch in einem Supermarkt. Die eingesetzten Kräfte zur Lageerkundung konnten vor Ort keine Erkenntnisse ausfindig machen, vermutlich wurden die Gerüche durch den Gefahrguteinsatz freigesetzt. Die letzten Arbeiten des Gefahrguteinsatzes liefen und die ersten Einsatzkräfte konnten die Einsatzstelle verlassen. Nachdem auch die letzten Einsatzkräfte die Einsatzstelle verlassen konnten, waren in den Feuerwehrhäusern noch umfangreiche Tätigkeiten nötig, um die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge wiederherzustellen.
Nur wenige Tage später ereignete sich in der Samtgemeinde Oderwald ein weiterer LKW-Unfall. Die IRLS alarmierte dazu mit dem Alarmstichwort „Öl2- Auslaufende Stoffe KFZ-größerer Umfang“ die Ortsfeuerwehren Bornum und Börßum. Da es sich um einen Tanklastzug handeln sollte, wurde schnell das Alarmstichwort zu Gefahrstoff Land (GSL) geändert. Daraufhin wurden wieder der Gefahrgutzug, der Fachzug Dekon/Mess sowie die FTZ alarmiert. Die am Unfallort eintreffenden Einsatzkräfte konnten allerdings schnell Entwarnung geben, sodass der Gefahrgutzug und der Fachzug Dekon/Mess abbestellt werden konnte. Bei dem umgestürzten LKW handelte es sich nicht um einen Tanklastzug, sondern um einen mit Zuckerrüben beladenen LKW. Durch den Unfall wurde der Hydrauliktank des Fahrzeuges beschädigt. Als Sofortmaßnahme wurde das Leck im Tank abgedichtet, um eine weitere Ausbreitung des Hydrauliköls zu verhindern. Im Anschluss wurde das Hydrauliköl abgepumpt und umgefüllt. Die Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehren Bornum, Börßum und Heiningen, Gemeindebrandmeister Oderwald Alexander Steek sowie der FTZ konnten die Einsatzstelle nach circa 90 Minuten verlassen. Für die Bergung des verunfallten Fahrzeuges wurde ein Bergungsunternehmen beauftragt.