Gemeinde Schladen-Werla

Zwei neue Absturzsicherungsrucksäcke für die Feuerwehren der Gemeinde Schladen-Werla

Seit einigen Jahren verfügen die Feuerwehren der Gemeinde Schladen-Werla über zwei Absturzsicherungssets. Diese waren nun nicht mehr einsatzfähig und mussten ersetzt werden. Dabei wurde in enger Kooperation mit der Verwaltung ein neues Konzept erarbeitet. Die Zusammenarbeit klappte hervorragend.

Am Samstag, 19. Januar 2019, trafen sich die Feuerwehrmitglieder, um gemeinsam mit den beiden neuen Absturzsicherungssets zu arbeiten, die Handhabung zu vertiefen und neue Techniken zu praktizieren. Geübt wurde hierbei an der Oker in Schladen, dem Feuerwehrhaus in Hornburg und an einem Abhang in Isingerode. Auch Gemeindebürgermeister Andreas Memmert und die Feuerwehrführung, vertreten durch den stellvertretenden Gemeindebrandmeister Peter Bartels, sowie den Ortsbrandmeister von Hornburg Wolfgang Hesse und seinem Stellvertreter Thilo Linke, kamen auf einen kurzen Besuch bei dem Übungsdienst vorbei.

Vor Ort gab Ausbilder Alexander Kamphenkel von KASAFETY einen kurzen Überblick und stellte die Ausrüstung vor. Der Industriekletterer, in dem die Feuerwehr einen guten Berater sieht, stellt der Feuerwehr seine Dienstleistungen kostenlos zur Verfügung. Er bildet sowohl Privatpersonen zum Beispiel für den Bereich Geocaching, als auch Feuerwehrmitglieder aus. Sein Hauptbereich ist die Ausbildung von Arbeitnehmern aus Industrie und Handwerk im Bereich Absturzsicherung. Die Verwaltung und die Feuerwehr vereinbarten mit ihm ein Pilotprojekt. Als erste Gemeinde deutschlandweit wurden die beiden Stützpunktwehren Hornburg und Schladen mit je einem Set ausgestattet. Kamphenkel ist selbst Feuerwehrmann in Wolfenbüttel und hat dadurch auch einen Blick für die aktiven Mitglieder. Er betonte, dass man sich vor Augen halten müsse, dass heutzutage der größte Anteil der Absturzunfälle im Bereich von zwei bis fünf Metern passiere und schilderte die aktuelle Situation in Bayern, wo der massive Wintereinbruch mit einem gefährlichen Schneechaos einher gehe. Lawinengefahr, Isolation ganzer Dörfer und einsturzgefährdete Dächer seien an der Tagesordnung. So machte er deutlich, dass eine Ausbildung in der Höhensicherung und der einfachen Rettung aus Höhen und Tiefen unumgänglich sei. Auch in unserer Region könne solch ein Szenario früher oder später auftreten.

Die neuen Sätze zur Absturzsicherung sind eine kostengünstigere und innovative Lösung, um am „Puls der Zeit“ zu bleiben. Sie bieten außerdem eine Vielzahl von Vorteilen. In der Vergangenheit mussten die Mitglieder der Feuerwehren für die Ausbildung mit diesen Sets einen mehrtägigen Lehrgang absolvieren. Jetzt benötigt man durch ein knotenfreies Sicherungssystem und einfachster Handhabung mit rund acht Stunden Grundausbildung viel weniger Ausbildungszeit und erreicht durch verschiedene Ausbildungsmodule eine weitaus breitere Masse an Mitgliedern. Das neue System ist kombinier- und erweiterbar und hat mit zehn Jahren auch eine längere Lebensdauer als die vorherigen in der Gemeinde eingesetzten Sicherungssets.

Zum aktuellen Zeitpunkt sind bereits 21 Feuerwehrkameradinnen und -kameraden aus der Gemeinde Schladen-Werla ausgebildet und somit auch einsatzbereit.

Die offizielle Übergabe erfolgt bei den Jahreshauptversammlungen der beiden Stützpunktwehren. Ein besonderer Dank geht an Rat, Verwaltung und Feuerwehrführung, sowie an den Ausbilder Alexander Kamphenkel für die unbürokratische Umsetzung und Unterstützung.

Fotos & Text: Pressewartin Luisa Schneemilch