Gemeinde Schladen-Werla

Großbrand forderte Einsatzkräfte über Stunden

Alarm für die Ortsfeuerwehren Börßum, Cramme, Heiningen und Ohrum. Der Integrierten Regionalleitstelle (IRLS) in Braunschweig wurde am 29. April 2019 über den Notruf 112 ein Feuer auf dem Klostergut in Heiningen gemeldet. Ein Stapler brennt in einer Scheune, lautete die erste Meldung. Nur kurze Zeit später um 10.20 Uhr waren die ersten Einsatzkräfte schon auf der Anfahrt zum Klostergut.

Bereits aus der Ferne konnten die Kräfte starke Rauchentwicklung und Feuerschein deutlich wahrnehmen. Die Besatzung des Rettungswagens des DRK-Rettungsdienstes Wolfenbüttel, der in Heiningen stationiert ist, stellte vor Ort fest, dass eine Scheune im Vollbrand steht. Daraufhin ließ der Gruppenführer der Ortsfeuerwehr Heiningen sofort das Einsatzstichwort auf „Feuer 3 – brennt Scheune“ erhöhen und die Ortsfeuerwehren Dorstadt und Groß Flöthe wurden nachalarmiert.

An der Einsatzstelle wurde mit mehreren C- und B-Rohren die Brandbekämpfung eingeleitet. Eine angrenzende Scheune und ein Wohnhaus waren unmittelbar in Gefahr, die Flammen schlugen bereits an die benachbarten Gebäude und hatten den Dachstuhl bereits entzündet. Eine weitere Nachforderung von Einsatzkräften erfolgte. Die IRLS ließ nun die Drehleitergruppen der Ortsfeuerwehren Wolfenbüttel und Schöppenstedt alarmieren.

Da nicht genug Löschwasser an der Einsatzstelle zur Verfügung stand, bauten die Ortsfeuerwehren Börßum, Cramme und Groß Flöthe Wasserversorgungen von der Warne zum Klostergut auf. Das Löschgruppenfahrzeug (LF) der Ortsfeuerwehr Börßum und das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) der Ortsfeuerwehr Groß Flöthe standen direkt an der Warne und pumpten das Löschwasser zur Einsatzstelle. Die Pumpen haben jeweils eine Pumpenleistung von 2000 Liter/Minute, so war für ausreichend Löschwasser an der Einsatzstelle gesorgt.

Die Ortsfeuerwehr Dorstadt richtete die Örtliche Einsatzleitung (ÖEL) ein. Zeitgleich wurde durch den Einsatzleiter und Gemeindebrandmeister Oderwald, Alexander Steek, Vollalarm für die Samtgemeinde Oderwald ausgelöst. Nun machten sich die weiteren Ortsfeuerwehren auf den Weg  zum Brandobjekt. Es folgten die Ortsfeuerwehren Schladen und Hornburg, der Einheitsgemeinde Schladen-Werla, die vom Einsatzleiter ebenfalls angefordert wurden. Zahlreiche Atemschutzgeräteträger kamen zum Einsatz, mit einem Außenangriff wurde die im Vollbrand stehende Scheune gelöscht. Weitere Atemschutzgeräteträger waren mit einer Abriegelung und Brandbekämpfung zur angrenzenden Scheune, in der Stroh lagerte beschäftigt.

Ein Übergreifen der Flammen auf die weitere Scheune konnte erfolgreich verhindert werden. Mit den Drehleitern und weiteren Atemschutzgeräteträgern wurde auch gegen das Feuer am Wohnhaus gekämpft. Ein stundenlanger Kampf gegen die Flammen. Da an der Einsatzstelle weitere Atemschutzgeräte benötigt wurden, wurde die Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) des Landkreises alarmiert. Das Feuer hatte sich im Dachbereich weit in das Wohnhaus gefressen. Eine weitere Ausbreitung konnte erfolgreich verhindert werden.

Während des Einsatzes verletzten sich zwei Atemschutzgeräteträger und kamen in das Krankenhaus. Nachdem das Feuer unter Kontrolle war, waren umfangreiche Nachlöscharbeiten nötig. Immer wieder wurden Brandnester gefunden und Brandstellen loderten auf. Nach zirka sieben Stunden entspannte sich die Lage und die ersten Kräfte konnten die Einsatzstelle wieder verlassen. Mit der Wärmebildkamera fanden die Atemschutztrupps immer noch Brandnester. Einige Teile der Einsatzstelle konnten wieder zurückgebaut werden. Neun Stunden nach der Alarmierung konnte der Großteil der Einsatzkräfte die Einsatzstelle verlassen.

In den Feuerwehrhäusern musste nun die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge wieder hergestellt werden. Die Ortsfeuerwehr Heiningen blieb als Brandwache vor Ort. Immer wieder mussten B- und C-Rohre eingesetzt werden. Gegen 22.30 Uhr machte sich die Ortsfeuerwehr Groß Flöthe erneut auf den Weg zum Brandobjekt und übernahm zusammen mit der Ortsfeuerwehr Heiningen die Brandwache. Die Ortsfeuerwehr Heiningen teilte sich in Schichten ein und blieb dauerhaft mit sechs Kameradinnen und Kameraden vor Ort. Auch in der Nacht mussten immer wieder Nachlöscharbeiten durchgeführt werden. Um 4.30 Uhr wurde die Brandwache wieder komplett an die Ortsfeuerwehr Heiningen übergeben. Diese verblieb bis 12.30 Uhr an der Einsatzstelle. Durch die gute Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte konnten die Ausbreitung eingedämmt und das Feuer bekämpft werden.

Neben den genannten Einheiten waren zusätzlich folgende Personen an der Einsatzstelle: Samtgemeindebürgermeister Oderwald, Marc Lohmann, stellvertretender Gemeindebrandmeister Oderwald, Rüdiger Preißner, Kreisbrandmeister Landkreis Wolfenbüttel, Tobias Thurau, Brandabschnittsleiter Wolfenbüttel-West, Florian Graf, Stadtbrandmeister Wolfenbüttel, Olaf Glaeske sowie Gemeindebrandmeister Schladen-Werla, Daniel Zalesinski. Auch die Notfallseelsorge und die Polizei waren vor Ort. Die Feuerwehr dankt für die gute Verpflegung an der Einsatzstelle.