Feueralarm im Wolfenbütteler Klinikum – Einsatzkräfte probten den Ernstfall
Wolfenbüttel. Im Städtischen Klinikum wurde am Freitagnachmittag (8. Februar 2019) der Ernstfall geprobt. Das Szenario: Bei Schweißarbeiten an der Heizungsanlage kam es zu einer Verpuffung und einem anschließenden Brand von Kunststoffen mit starker Rauchentwicklung.
Fahrzeuge der Feuerwehr und des Rettungsdienstes eilten den Alten Weg entlang. Die Brandmeldeanlage des Städtischen Klinikums hatte kurz zuvor ausgelöst, die Meldung ging automatisch zur Integrierten Regionalleitstelle in Braunschweig. Die Disponenten alarmierten den Tagesalarm der Ortsfeuerwehr Wolfenbüttel, den Brandmeister vom Dienst (BvD) und einen Rettungswagen (RTW) des DRK-Rettungsdienst.
Nur wenige Minuten nach dem ersten Alarm traf der BvD, Kai Zahlmann,
am Alten Weg ein und ging zur Brandmelde-Zentrale. Dort wurde angezeigt,
welche Linien der Anlage ausgelöst haben. Kurze Zeit später erreichen
das Tanklöschfahrzeug (TLF) und die Drehleiter (DLK) das Klinikum.
Dichter Rauch drang aus dem ersten Obergeschoß des Gebäudes. Ein
Mitarbeiter des Klinikums kann aus dem verqualmten Bereich flüchten und
alarmiert die Information im Erdgeschoss über das Ereignis. Zahlmann
lässt von der Leitstelle das Alarmstichwort „ausgelöste
Brandmeldeanlage“ zum „Feuer mit Menschenleben in Gefahr“ ändern,
weitere Helfer werden alarmiert.
Wenige Minuten nach dem
Eintreffen des TLF hat deren Atemschutz-Trupp das erste Obergeschoß
erreicht. Es entwickelte sich in der Zwischenzeit ein Feuer, welches
auch auf eine weitere Etage übergegriffen hatte. Pflegekräfte,
Patienten, Besucher – zahlreiche von dem Ereignis betroffene Menschen
liefen hustend über die Flure des Klinikums, werden von den
Feuerwehrleuten in Sicherheit gebracht. Ein Handwerker wurde durch die
Verpuffung und das Einatmen von Rauchgasen schwer verletzt, seine
Rettung erfolgte mit Hilfe der Drehleiter. Zur Absuche und Rettung im
verqualmten Bereich kamen weitere mit Atemschutz ausgerüstete
Feuerwehrleute zum Einsatz.
An der Rasenfläche an der östlichen
Gebäudeseite positionierten sich weitere Feuerwehreinheiten, unter
anderem auch die Örtliche Einsatzleitung (ÖEL) der Stadtfeuerwehr. Hier
liefen alle Fäden zusammen, es wurde eine Übersicht erstellt, wer in
welchem Bereich im Einsatz ist. An einer großen weißen Tafel wurde die
sogenannte „Lagekarte“ erstellt, die Funkgespräche dokumentiert und
Rückmeldungen an die Leitstelle gegeben. Über den Neuen Weg eilten immer
wieder Einsatzfahrzeuge heran, wurde doch neben dem Vollalarm der
Wolfenbütteler Wehr, auch die Ortsfeuerwehr aus Linden alarmiert. Das
Deutsche-Rote-Kreuz (DRK) war neben dem Rettungsdienst auch mit der
Schnellen-Einsatz-Gruppe (SEG) vertreten. Insgesamt 52 Helfer der
Feuerwehr und des DRK folgten dem Ruf der Meldeempfänger, auch zu dieser
für das Ehrenamt eher ungünstigen Uhrzeit.
Ziel der Übung war
es, auch interne Abläufe im Klinikum zu trainieren. Geheim blieb das
Szenario im Vorfeld dennoch – so gut wie. „Die Mitarbeiter des Klinikums
und die Kameraden der Feuerwehr wussten im Vorfeld nichts von der
Übung, da diese möglichst realistisch ablaufen sollte. Patienten und
Besucher wurden vorab jedoch informiert“, erklärt Marian Hackert,
Pressesprecher des Klinikums Wolfenbüttel.
Bereits während der
Übung zeigten sich einige Verbesserungspotentiale, beispielsweise bei
der internen Kommunikation im Krankenhaus. „Bei der Übung geht es
vorrangig um die Überprüfung der Alarmierungsabläufe zwischen unserem
Klinikum und der Feuerwehr“, erklärt Thorsten Kern,
Brandschutzbeauftragter des Klinikums. Natürlich werde auch genau auf
die interne Zusammenarbeit geschaut. Die einzelnen Stationen und
Abteilungen müssten untereinander Informationen austauschen, um im
Ernstfall eine mögliche weitere Schadensausbreitung zu verhindern.
Wie gut das letztlich funktionierte, wird eine Auswertung in den
kommenden Tagen zeigen. Feuerwehr-Einsatzleiter Kai Zahlmann zog
ebenfalls Bilanz: „Auch bei dieser Gefahrenlage im Krankenhaus lief der
Einsatz sehr ruhig und besonnen ab. Die Zusammenarbeit mit den anderen
Kräften, wie dem Krankenhauspersonal und dem Rettungsdienst klappte gut
und professionell. Diese Übung zeigte aber auch noch einiges
Verbesserungspotenzial auf“.
Text: Stadtfeuerwehr-Presse-Team, Tobias Stein / Städtisches Klinikum Wolfenbüttel, Marian Hackert / Fotos: Tobias Stein,